aus der Geschichte
Nach einer Legende soll schon 964 ein Kunemund von Stotternheim durch Kaiser Otto I. zum Ritter geschlagen worden sein. Die erste urkundlich nachweisbare Erwähnung findet der Ort jedoch erst im Jahre 1088.
1268 lagen die Herren von Stotternheim mit der Stadt Erfurt im Streit und, da sie es wohl all zu arg getrieben hatten, legten die Erfurter die 1269 Burg in Schutt und Asche und setzten ihren Besitzer gefangen. Frei kam er erst wieder, als er bereit war, seinen Besitz an die Stadt Erfurt zu veräußern. Dieser Kauf war dann auch der Auftakt für einen umfassenden Landerwerb der Erfurter, der um 1470 seinen Höhepunkt erfuhr. Die ehemaligen Herren von Stotternheim aber zogen in die Stadt. Hiob von Stotternheim wurde gar der reichste Bürger der Stadt. Er und andere Glieder seiner Familie waren angesehen Bürger und Ratsherren der Stadt. Otto von Stotternheim war sogar zweimal Rektor der Universität.
Wirtschaftliche Bedeutung erhielt der Ort, als im Jahre 1823 mit Bohrungen nach Steinsalz begonnen wurde, die im Jahre 1828 erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Es wurde eine 28-prozentige Sole gefördert.
Im Jahre 1847 wurde das Solbad „Louisenhall“ in Betrieb genommen. Hier wurden bis zum 2. Weltkrieg Kuren durchgeführt. Kurgäste kamen sogar aus Berlin. Die im Jahr 1887 errichtete Saline „Neuhall“ (in der Nähe vom Bahnhof) förderte noch bis 1950 Steinsalz.
Das Gebiet um „Louisenhall“ ist als Flächennaturdenkmal ausgewiesen, da hier besondere Salzpflanzen wachsen.
Ab 1990 entstanden im Nordwesten ein neues Wohngebiet „Hinter der Mühle und den Höfen“ und im Nordosten ein Mischgebiet (Wohnen und Gewerbe) mit einer Fläche von 14 ha.
In Stotternheim sind zur Zeit 250 Gewerbe angemeldet. Außerdem sind Verkaufseinrichtungen für Lebensmittel und Drogeriebedarf vorhanden. Ferner befinden sich 3 Zahnarztpraxen, 2 Allgemeinmediziner, 1 Kinderarzt, 1 Urologe/Chirurg sowie 1 Apotheke und 2 Tierarztpraxen in der Ortschaft.
An der Grund- und Regelschule lernen derzeit 440 Kinder, der im Jahre 2001 errichtete neue Kindergarten kann 100 Kinder aufnehmen. Die Jugendlichen treffen sich im Jugendclub und für die Senioren stehen Räumlichkeiten im Gemeindehaus zur Verfügung.
In Stotternheim gibt es eine evangelische und eine katholische Kirche.
In der Gemarkung Stotternheim, am Fuße des Galgenhügels, befindet sich der Lutherstein. Im Jahre 1917 wurde dieser schwedische Granitstein zum Gedenken an Martin Luther errichtet, da nach der Überlieferung Luther hier in einem schweren Gewitter den Entschluss fasste, Mönch zu werden.