Schattenseiten bei der Fußballweltmeisterschaft
Wenige Wochen ist es her, dass wir den Sieg unserer Nationalmannschaft feierten. Der „World Cup“, ein Event, welches die Menschen weltweit vier Wochen eins werden ließ. Unter dem Motto „All in one rhythm“ stand die Großveranstaltung des Gastgeberlandes Brasilien. Der FIFA-Generalsekretär sagte: „Der Slogan wird dazu beitragen, dass die Fans in Brasilien und in aller Welt eine Einheit bilden und gemeinsam das farbenfrohe Spektakel mit südamerikanischen Rhythmen feiern werden.“
Doch waren wirklich alle bereit, in „einem Rhythmus“ zu feiern und eine Einheit zu bilden? Die WM fand nicht nur vor dem Fernseher statt. Auch in den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook sorgte sie für Aufsehen und neue Rekorde. Noch nie wurden so viele Beiträge in Form von Bildern, Videos und Emotionen innerhalb von Sekunden mit Freunden und der Öffentlichkeit geteilt.
Doch es kamen auch Schattenseiten hervor. Hass verbreitende und rassistische Äußerungen und Parolen gingen um die Welt. Posts, wie „Nur wir richtigen Deutschen haben das Recht zu feiern, zu jubeln und hinter der Mannschaft zu stehen“ oder „Nur wir Deutschen sind Weltmeister und nicht diese … .“, fanden immer wieder Raum in Facebook und Twitter. Doch gehört solch eine Meinung zur fairen Seite des Sports? Ich denke: NEIN!
„Reinrassigkeit“ findet im Jahr 2014 immer noch Gebrauch - welch ein Widerspruch zu unseren Nationalspielern! Einige von ihnen mit Migrationshintergrund trugen mit großem Erfolg zum Sieg des deutschen Teams bei. Es ist würdelos, bei einer multikulturellen Mannschaft von Fans „Reinrassigkeit“ zu fordern!
Oft frage ich mich, warum das Wort „Integration“ in vielen Teilen Deutschlands auf wenig Toleranz stößt. Liegt es am Frust und der eigenen Unzufriedenheit der Menschen? Oder am Gefühl, wirtschaftlich unfair behandelt zu werden? Oder ist es sogar Neid darüber, dass Fremde ihr Leben verändern konnten, ich aber nicht weiß, Chancen zu nutzen? Fragen, mit denen sich Menschen weltweit auseinandersetzen, die gegen den Rassismus kämpfen. Und nicht nur sie und ich befassen sich damit, auch der Sport stellt sich dagegen. Alle Spieler und Teilnehmer der Weltmeisterschaft warben gegen Rassismus und setzen sich für Gleichberechtigung im Sport und in der Gesellschaft ein.
Liebe Leser dieses Artikels, ich weiß, Rassismus wird stets ein allgegenwärtiges Thema bleiben, doch ignoriert nicht, sondern lasst Abscheu in den Köpfen Anderer keine Chance!
Hannelore Schmidt